Endlich waren wir an unserem Ziel im Queen Café.
Uns war klar, hier mussten wir wieder umdenken – auch als wir das Zimmer sahen.
Schäbig und klein war es, aber es war viel los hier im Queen Café.
Wie schon im Reiseführer beschrieben, war hier ein Treffpunkt für
Wir hatten weder Rast noch Ruh‘. Gleich nachdem wir uns in dem letzten freien Zimmer eingenistet hatten, wollten wir uns einen Eindruck von Hanoi verschaffen und in Erfahrung bringen, wie es in Vietnam so zugeht.
Auf dem Weg zum Dong Xuang-Markt, der im Alten Viertel zuhause ist, waren wir wohl auf der richtigen Spur. Entgegen zu Laos war hier wieder ein Überangebot an Waren.
Links und rechts der Straßen war alles voll mit Schuhen, Seidentüchern, Rucksäcken – sogar Schmuck, Gold und Edelsteine waren zu finden. Ich war richtig überrascht, wo doch Vietnam auch ein kommunistisches Land ist.
Vom Dong Xuan-Markt selbst war ich etwas enttäuscht. Es war ein Markt für Haushaltswaren und ähnliche Dinge – nichts was es in den Straßen nicht auch geben würde. Nach einem kurzen Durchgang sorgten wir einmal mehr für Krebserreger in unserem Körper.
Wir sitzen auf einem niedrigen Schemel beinahe am Boden und drängen uns mit den Einheimischen um die Feuerstelle, in deren Asche die Maiskolben liegen. Einen Grillrost scheint man hier nicht zu kennen – wozu Gedanken machen, die meisten erleben sowieso kein hohes Alter.
Langsam hatten wir uns an die Unmengen von Fahrrädern und Mopeds in den Straßen Hanois gewöhnt und bewegten uns immer sicherer.
Diese Stadt war quirlig, quirliger als Bangkok. Claudia hatte sich sofort in diese Stadt verliebt.
Zum ersten Mal, nach 33 Tagen gemeinsamer Reise, waren wir uns nicht so ganz einig.
„Hey, wir wollten uns doch unabhängig von den Touris bewegen und mehr auf eigene Faust machen“, nörgelte ich zu Claudia, die sich eher für eine organisierte Tour zur Halong Bay entscheiden wollte.
„Ja, aber wenn wir auf eigene Faust gehen, brauchen wir viel mehr Zeit, dann reicht es uns nicht mehr nach Sapa und Baccha. Und dort ist es bestimmt auch interessant.“
„Ja, schon, …“, druckste ich herum. Claudia hatte Recht, allein hätten wir mehr Stress und die Zeit würde nur für eine Tour im Norden reichen, wenn wir im Süden auch noch ins Mekong-Delta wollten – auch den Preis der Tour würden wir nie halten können. Also hörte ich auf Claudia, auch wenn es gegen meine Überzeugung war. Es war das einzig vernünftige.
Dein Reisefreund
Jacko